Was sind Live-Online-Trainings, Webinare, Blended-Learning und E-Learning?
Wie unterscheiden Sies ich und wofür eignen sie sich?
Homeoffice, online Besprechungen, virtuelle Klassenzimmer – all diese technischen Fortschritte konnten viele von uns lange Zeit nicht schätzen, die entsprechenden Anwendungen gibt es seit längerer Zeit, sie wurden jedoch oft nicht genutzt. Jetzt, in der Corona-Pandemie, sind viele Unternehmen, Hochschulen und Schulen darauf angewiesen, ihre Treffen kontaktfrei, online durchzuführen. Oft funktioniert es, oft aber nicht. Dabei ist die Form eines virtuellen Zusammentreffens es eine hervorragende Möglichkeit der Zusammenarbeit.
Welches Format ist aber für welche Ziele zu wählen? Es wird von Webinaren bis zu E-Learning gesprochen. Im Folgenden werden die Begriffe erklärt, wie sie aktuell in „Best Practice“ verstanden werden und ihre Anwendungsfelder werden kurz beschrieben:
Zuerst ist zu klären, was bedeutet ein virtueller Raum. Es ist damit kein Raum gemeint, in dem sich die Menschen physisch befinden, wie z.B. eigenes Haus in München oder Büro des Unternehmens. Es geht hier zwar um einen fixen Raum, in dem sich virtuell, in einer Anwendung treffen, obwohl sie physikalisch auf unterschiedlichen Orten der Erde sein können.
Ein Webinar ist eine Wortkombination aus den Wörtern „Seminar“ und „World Wide Web“. I.d.R. stellt der Moderator den Teilnehmern im Bild, Text und Ton eine Präsentation vor, die er auf seinem PC hat.
Ein Webinar kann entweder einmal stattfinden, oder auch mehrmals zu unterschiedlichen Zeiten. Weiterhin kann es aufgenommen werden und automatisch zu gewissen Zeiten in einer Zeitperiode abgespielt werden (z.B. zu Werbezwecken). Es ist auch eine Webinar-Reihe üblich, die unterschiedliche Aspekte eines Themenbereichs behandelt, z.B. Vermittlung von komplexeren Sach-/Lehrinhalten.
Es können wenige aber auch sehr viele Menschen an einem Webinar teilnehmen. I.d.R. ist ein Webinar für größere Anzahl von Teilnehmer konzipiert. Eine Vorab-Anmeldung wird i.d.R. notwendig.
Der Moderator kann seine TN i.d.R. nicht sehen, er ist nur über die Audiofunktion/Chat Funktion mit ihnen verbunden.
Die Teilnehmer können i.d.R. durch ein sogenanntes VoIP (Voice over Internet Protocol), das die Kommunikation live verschriftlicht und überträgt, aber auch über die Live-Chat-Funktion oder über Audio (i.d.R. nur bei wenigen Teilnehmern, ca. <30, sinnvoll) aktiv partizipieren, ihre Fragen an den Moderator stellen und Antworten erhalten. Somit sind die Anforderugnen an die Funktionalität des Webinartool nicht so hoch, als bei dem u.g. Format.
Wofür ist ein Webinar also ein sinnvolles Format? Z.B. für Wissensvermittlung, Informationsweitergabe, Produktpräsentation, Online-Pressekonferenz, als Marketing-Maßnahme (z.B. über die Webinaris Software).
Die Begriffe interaktives Live-Webinar-Training, Live-Online-Training, Online-Workshop, Online-Meeting oder virtuelles Klassenzimmer sind noch nicht genau definiert. Es wird ein Training darunter verstanden, das online und in der Echtzeit für alle Teilnehmer stattfindet. Der Unterschied zum Webinar liegt insbesondere in der Gestaltung der Interaktivität und Kollaboration der Teilnehmer. Somit sind auch entsprechende technische Werkzeuge notwendig, die solche Funktionalität zur Verfügung stellen, die die Interaktion der Teilnehmer ermöglicht, wie z.B. Whiteboard, Bildschirmteilen oder idealerweise sogenannte „break out“ Räume, d.h. Gruppenräume, in den die Teilnehmer eine Gruppenarbeit durchführen, bevor sie dann zurück in das Plenum zurückkehren. Deswegen wird eine solche Veranstaltung oft auch virtuelles interaktives Webinar genannt. Das Wort „Live“ deutet darauf hin, dass dieses Training zu einem festen, vorher vereinbarten Zeitpunkt stattfindet. Die Teilnehmer müssen sich vorher anmelden und i.d.R. auch eine Teilnahmegebühr bezahlen.
Die Teilnehmerzahl sollte nicht zu groß sein, damit gute Zusammenarbeit und Austausch möglich sind. Es wird empfohlen, die Anzahl auf 10 Teilnehmer zu beschränken, weil die Interaktion und Kollaboration neben der Arbeit in der Gesamtgruppe auch in virtuellen Kleingruppen im Mittelpunkt stehen. Somit haben die Teilnehmer auch mehrere Rechte als im Webinar.
Der Moderator sieht i.d.R. seine Teilnehmer in einer Videoübertragung – bzw. es wird empfohlen, die Kameras einzuschalten, weil viele Effekte, wie z.B. Körpersprache oder Multitasking, damit zumindest teilweise abgefangen werden und somit gestaltet sich die Interaktion im virtuellen Raum angenehmer und effizienter.
Wofür wird ein interaktives Live-Online-Training sinnvoll angewendet? I.d.R. wird dieses Format als Ersatz oder Ergänzung zu den Präsenz-Trainings eingesetzt. In der Unternehmens- und Führungspraxis wird diese Möglichkeit zur Führung von virtuellen Meetings empfohlen. Dieses Format ist geeignet, wenn die Teilnehmer gemeinsam an einem Thema arbeiten sollen oder in Gruppen gewisse Kompetenzen erlernen und ausprobieren sollen.
Ein E-Learning stellt die Möglichkeit dar, über Skripten in einer Textform sowie Audio-/Videomaterial bzw. einer Kombination davon, zeit- und ortunabhängig zu lernen. Der Nachteil ist, dass hierbei kein Austausch mit dem Trainer oder weiteren Lernenden vorgesehen ist.
Es ist für eine große Anzahl der Teilnehmer konzipiert.
Technisch ist hierfür lediglich eine Plattform notwendig, von der sich die Teilnehmer die Unterlagen entweder herunterladen können oder diese direkt von der Plattform her bearbeiten können.
Das Blended-Learning ist eine Kombination von mehreren verschiedenen Lernformaten: Des E-Learnings, also des virtuellen Lernens über die zur Verfügung gestellten Skripten und Aufgaben sowie über Präsenztermine, wie Trainings/Workshops/Lehrveranstaltungen oder auch wie aktuell angewendet wird, in Online-Live-Trainings. Hierbei werden die Vorteile kombiniert, dass das Lernen zeit- und ortunabhängig stattfinden kann und jeder Teilnehmer mit seinem eigenen Tempo lernen kann, sowie teilweise die Lerneinheiten auswählt, die er benötigt. In den Präsenzveranstaltungen, ob off- oder online, wird durch den Trainer-Input und Interaktion mit anderen Teilnehmern der Inhalt der entsprechenden Lerneinheiten gefestigt, geübt und durch Interaktion und Austausch in die Praxis übertragen.
Die Anzahl der Teilnehmer ist nicht mehr auf einige wenige beschränkt, jedoch ist darauf zu achten, dass die Präsenzeinheiten nur für kleinere Anzahl der Teilnehmer sinnvoll gestaltet werden können, ähnlich wie bei den Live-Online-Trainings.
Wofür ist ein E-Learning bzw. Blended Learning geeignet? In der Hochschullehre für Studenten, die nebenberuflich studieren ermöglicht dieses Format die Flexibilität beim Studium und dennoch einen Austausch mit dem Dozenten und den Kommilitonen. Im Unternehmen stellt es eine günstige Möglichkeit der Weiterbildung, die auf unterschiedliche Kenntnis-/Kompetenzstufen der Mitarbeiter aufbaut. Der besondere Vorteil ist die online-gestützte Möglichkeit zum Selbstlernen, die den Teilnehmern ermöglicht das Gelernte langfristig zu verinnerlichen und nach der Festigung in den Präsenzen in den Berufsalltag zu integrieren.
Natürlich hat virtuelle Arbeit gewisse Tücken. Deswegen ist es wichtig zu lernen, wie die Gestaltung der virtuellen Besprechungen oder Trainings vorzubereiten ist, damit die Durchführung zu optimalen Ergebnissen führt.
Ich habe gestern 8 Stunden Vorlesung im virtuellen Klassenzimmer gehalten. Für mich keine Neuigkeit, seit 2008 bin ich mit dem Blended-Learning vertraut und weiß, dass virtuelle Lehre gute Früchte trägt. Dasselbe gilt auch für virtuelle Meetings: sie sind kostengünstiger und erfolgreich, wenn sie richtig durchgeführt werden.
Um den Unternehmen unter den Arm zu greifen, entwickelte ich 2 Live-Webinar-Trainings in den die Teilnehmer interaktiv lernen, wie sie online Meetings effizient und erfolgreich gestalten.
Möchten Sie Ihre Moderationskompetenzen für Ihre virtuelle Meetings ausbauen?
In meinen Coaching-Sitzungen und Live-Webinar-Trainings lernen Sie die passenden Techniken und gewinnen Erfahrungen…
Ich freue mich von Ihnen zu hören: 089-159 19 326,
eugenia.schmitt@systemische-beratung-schmitt.de
PS: Im Text wird aus den Gründen der leichten Lesbarkeit in männlicher Form geschrieben auch für Sachverhalte, die alle Geschlechter betreffen.